Neurotizismus verstehen durch Integration von Genetik und struktureller Gehirnnetzwerk-Konnektivität
Projektbeschreibung
Neurotizismus ist ein zentraler Persönlichkeitsbereich, der die Tendenz beschreibt, negative Emotionen wie Angst, Reizbarkeit, Sorgen, Wut, Schuldgefühle und Einsamkeit zu erleben (Goldberg, 1993). Er ist in wichtigen Persönlichkeitstaxonomien wie den Big Five (Costa & McCrae, 1992) enthalten und hat erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit (Widiger & Oltmanns, 2017). Ein hoher Neurotizismus wird mit psychischen Störungen (Malouff et al., 2005), körperlichen Krankheiten (Smith & MacKenzie, 2006) und sogar mit Sterblichkeit und verminderter Lebenserwartung (Lahey, 2009) in Verbindung gebracht. Außerdem wirkt sich Neurotizismus negativ auf die Arbeitsleistung, die Arbeitszufriedenheit (Judge & Bono, 2001), die Zufriedenheit mit Beziehungen (Malouff et al., 2010) und die allgemeine Lebensqualität aus (Ozer & Benet-Martínez, 2006). Obwohl die biologischen Mechanismen, die den individuellen Unterschieden im Neurotizismus zugrunde liegen, in der Forschung bereits eingehend untersucht wurden, ist ein umfassendes Verständnis nach wie vor schwer zu erreichen. Jüngste Fortschritte in der neurowissenschaftlichen und genetischen Methodik haben jedoch vielversprechende neue Wege zur Untersuchung der neurobiologischen Grundlagen dieses Merkmals eröffnet. Das hier vorgeschlagene Projekt wird auf etablierten Erkenntnissen aufbauen und die jüngsten Fortschritte in den Neurowissenschaften und der Genetik kombinieren, um ein genaueres Verständnis der individuellen Unterschiede im Neurotizismus zu erlangen.
Projektleitung
Beteiligte Organisationseinheiten der HU
Mittelgeber
DFG Sachbeihilfe
Laufzeit
Projektstart: 12/2025
Projektende: 11/2028