GRK 2046/2: Parasiteninfektionen: Von experimentellen Modellen zu natürlichen Systemen
Parasiten rufen in Menschen und Tieren schwerwiegende, gesundheitsbeeinträchtigende, sowie entwicklungsbehindernde Erkrankungen hervor. Diese Pathogene sind global verbreitet, häufig, heterogen und extrem komplex. Es gibt einen dringenden und wachsenden Bedarf an interdisziplinär ausgebildeten, vielseitigen Parasitolog*innen. Wissenschaftlich ist das Graduiertenkolleg (GRK) fokussiert auf vier medizinisch und veterinärmedizinisch wichtige Parasitengruppen: Plasmodium, Toxoplasma, Giardia und Helminthen. Das wissenschaftliche Programm bearbeitet diese Infektionen in relevanten natürlichen Wirten und fokussiert in der zweiten Förderphase die in der Natur häufigste Form der Infektion, die Ko-Infektion und deren Konsequenzen. Anhand der Fokusparasiten werden exemplarisch wichtige Fragen adressiert. Dazu gehören die Aufklärung molekularer Mechanismen wie die Medikamentenresistenz, der intrazelluläre Transport und die Kommunikation zur Habitatbildung oder metabolische Spezialisierungen der Parasiten, die zu Medikamentenangriffspunkten führen können. Zudem sind zelluläre Aspekte im Fokus, welche die Basis der Wirtsimmunität und Pathologie darstellen und Optionen für eine Impfstoffentwicklung erweitern. Und schließlich gehören dazu organismische Aspekte, welche die Effekte von Parasiten auf Wirtspopulationen, deren Lebensdauer und Leistungsfähigkeit untersuchen und Einblicke in ökologische Zusammenhänge von Parasit-Wirt-Verhältnissen geben. Diese wissenschaftlichen Themen sind zentral für das Ausbildungskonzept des GRK 2046. Das vorrangige Ziel ist es, Wissenschaftler*innen in neuesten Technologien und spezifischen Fertigkeiten, mit einem umfangreichen Wissen zur Parasitologie und mit Sachkunde in interdisziplinären Ansätzen auszubilden. Dies wird erreicht durch die Integration molekularer, zellulärer und organismischer Ansätze am Beispiel der vier Parasitengruppen im wissenschaftlichen Ausbildungsprogramm in Kombination mit maßgeschneiderten Kursen und Workshops. Die inhaltlich fachlich-basierte Ausbildung wird ergänzt durch eine umfassende Ausbildung in Sozialkompetenzen und übergreifenden Fähigkeiten, die durch die übergeordneten Graduiertenschulen der lokalen Universitäten angeboten werden. Der Auftrag des GRK 2046 ist es also, die nächste Generation von Parasitolog*innen mit Fertigkeiten auszustatten, die es ihnen ermöglichen, weitreichende zukunftsweisende wissenschaftliche Studien zu Parasiteninfektionen in experimentellen und natürlichen Systemen durchzuführen.
Beteiligte externe Organisationen
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 10/2019
Projektende: 03/2024
Zugehörige Teilprojekte
Forschungsbereiche
Forschungsfelder