Migration und Kulturtransfer zwischen Deutschland und dem albanischen Westbalkan


Ziel dieses Projektes ist die Untersuchung des Kulturtransfers aus Deutschland in den albanischen Westbalkan durch in Deutschland lebende albanische Migranten*innen. Der Fokus liegt auf den beiden ex-jugoslawischen Ländern Kosovo und Mazedonien, weil ersten Arbeiten zufolge dieser Transfer typisch für Ex-Jugoslawien infolge der besonders vielfältigen Beziehungen und Kontakte zu Deutschland zu sein scheint. Die albanische Migration zeigt diese Relevanz am deutlichsten, weil dadurch ein direkter Vergleich zwischen Albanien und Ex-Jugoslawien anhand der gleichen Sprechergruppe ermöglicht wird. Der Beginn dieses Transfers ist im Bereich der Wirtschaft in Form von Geld- und Gütertransfer durch die Arbeitsmigration zu suchen. Die intensiven transnationalen Netzwerke zwischen Deutschland und den Herkunftsländern durch die Pendelmigration und Remigration (Flüchtlinge und/oder Rentner*innen) haben diesen wirtschaftlichen Transfer in einen umfassenden Kulturtransfer umgewandelt, der Hand in Hand auch mit einem Sprachtransfer einhergeht. Davon stark geprägt sind Bereiche wie Konsum, viele (technische) Berufe und Bildung, die sowohl in kultureller als auch in sprachlicher Hinsicht einen tiefgreifenden Wandel erfahren haben. Das Projekt bündelt mehrere wissenschaftliche Ansätze und Methoden. Neben der reichen Konsum- und Migrationsforschung zum ehemaligen Jugoslawien und der deutsch-jugoslawischen Geschichtsforschung operiert das Projekt stark mit empirisch erhobenen Daten insbesondere in sozio-linguistischer Hinsicht in jeweils drei ausgewählten Erhebungsorten (Hauptstadt, Kleinstadt, ländliches Umland) und differenziert dadurch stark zwischen unterschiedlichen sozialen Gesellschaftsgruppen innerhalb des jeweiligen Landes, die diesen Transfer als Teil ihrer sozial-sprachlichen Identität betrachten. Kosovo stellt ein besonderes Fallbeispiel dar, weil hier durch die hohe Anzahl an zurückgekehrten Flüchtlingen ein größeres Angebot und eine größere Nachfrage deutscher Kultur entstand.


Projektleitung
Voß, Christian Prof. Dr. (Details) (Südslawische Sprachen und Kulturen)
Jusufi, Ljumnije Dr. (von 12/2019 bis 11/2022) (Details) (Südslawische Sprachen und Kulturen)

Mittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Laufzeit
Projektstart: 12/2019
Projektende: 11/2023

Forschungsfelder
Kultursoziologie, Migration

Zuletzt aktualisiert 2025-16-01 um 12:13