[Menschliche Emanzipation und partikulare Zugehörigkeit
(Post-)säkulare Politik, religiöse Gemeinschaften und jüdische Erfahrungen]
(Post-)säkulare Politik, religiöse Gemeinschaften und jüdische Erfahrungen]
Gegenstand der Tagung bildet die zeitgenössische Diskussion um Bruno Bauers notorischen Text „Die
Judenfrage“ (1843). Im Zentrum stehen dabei die Reaktionen jüdischer Debattenteilnehmer (Samuel
Hirsch, Gabriel Riesser, Abraham Geiger, Hermann Jellinek), die gegen Bauers Vorwurf einer
jüdischen Gesetzestreue und dessen Verweigerung politischer Emanzipation, konkrete Wege einer
jüdischen Begegnung mit der nationalstaatlichen Moderne entwarfen. Die hier entwickelten Ideen
bedeuteten einen entscheidenden Fortschritt in der kulturellen Entwicklung hin zu einem liberalen und
pluralen Verständnis von Emanzipation, Geschichte und Religion. So erweist sich der jüdische Beitrag
zu den Debatten um Modernisierung und Emanzipation im 19. Jahrhundert als intellektueller
Wegbereiter für religiösen Pluralismus und die Trennung von Staat und Religion. Vor diesem
Hintergrund soll wiederum die Erfahrung vom Scheitern der Emanzipation und der intellektuellen
Reflexion darauf in den 30er Jahren, aber auch nach dem Holocaust thematisiert werden. Zuletzt soll
im Laufe der Tagung ein Bogen bis in die Gegenwart geschlagen und im Spiegel der
Emanzipationsdebatten des 19. Jahrhunderts das Verhältnis von Geschichte, religiöser Zugehörigkeit
und liberaler Politik bestimmt werden.
Mittelgeber
Sonstige Stiftungen
Laufzeit
Projektstart: 05/2019
Projektende: 12/2019