Kooperation Census und DFG-Projekt "Jacopo Stradas Magnum ac Novum Opus" (2. Projektphase)
Jacopo Stradas "Magnum ac Novum Opus" ist das umfangreichste Corpus zu antiken Münzen im 16. Jahrhundert und gehört damit zu den zentralen Werken der Wissenschaftsgeschichte der Numismatik. Dieses 36-bändige handschriftliche Werk ist ein illustriertes Münzcorpus für die Zeit der Römischen Republik und des Kaiserreichs von Julius Cäsar bis Kaiser Karl V. Zugleich ist es ein Corpus von Zeichnungen höchster Qualität. Im Einzelnen sind es die vier Bände in der British Library mit den Münzen der Römischen Republik, die 29 Bände in der Forschungsbibliothek Gotha mit den kaiserzeitlichen Münzen. Dazu kommen zwei Bände in der Österreichischen Nationalbibliothek mit Blättern, die den Zeichnungen des "Magnum ac Novum Opus" sehr nahe stehen und sehr wahrscheinlich hierfür bestimmt waren. Das Vorhaben des Projektes ist es, die Münzabbildungen zusammen mit den Münzbeschreibungen zu erschließen und das gesamte Werk in seinem historischen und künstlerischen Kontext zu analysieren. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist, dass die Zeichnungen und die Beschreibungen digitalisiert und strukturiert in eine Datenbank eingegeben werden. Dafür eignet sich am besten die Datenbank des 1946 von Fritz Saxl, Richard Krautheimer und Karl Lehmann am Warburg Institute in London gegründeten "Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance", der heute als Akademienvorhaben der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt Universität zu Berlin beheimatet ist. Die gemäß der „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ frei zugängliche Online-Datenbank des Census sichert den weltweiten kontinuierlichen Zugang zu den Digitalisaten von Stradas Münzcorpus.
In der zweiten Projektphase werden die Gothaer Zeichnungsbände 16 bis 29 erschlossen.
Mittelgeber
DFG: Sachbeihilfe
Laufzeit
Projektstart: 03/2019
Projektende: 12/2020
Forschungsbereiche
Kunstgeschichte, Wissenschaftsgeschichte
Forschungsfelder
Antikenrezeption, Wissenschaftsgeschichte