Das Management von Erwartungen. Externe Beratung und unternehmerische Entscheidungsfindung in der Budnesrepublik Deutschland nach 1965 (DFG SPP 1859)


Das Projekt beschäftigt sich mit Unternehmensberatungen in der Bundesrepublik Deutschland und ihrem Aufstieg seit den 1960er Jahren. Beratungsfirmen werden dabei als inter- und intrasektorale Transmitter von Erfahrungen zwischen Unternehmen verstanden, deren Erfolg maßgeblich auf der glaubhaften Vermittlung von Erwartungen über künftige ökonomische Herausforderungen beruhte. Basierend auf diesen Erwartungen ‚produzierten‘ und verbreiteten sie Bewältigungsstrategien und Instrumente zur Verarbeitung unternehmerischer Erfahrung, die als „[n]ützliche Fiktionen“ (W. Plumpe) für Unternehmen in Zeiten wachsender ökonomischer Unsicherheit überhaupt erst Handlungsfähigkeit herstellten. Auf theoretischer und konzeptioneller Ebene knüpft das Projekt damit an Überlegungen von Jens Beckert an, wonach die Bedeutung von „fiktionalen“ Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung seit den 1970er Jahren stetig zugenommen hat. Anhand mehrerer Fallstudien zu Unternehmen aus verschiedenen Branchen soll empirisch untersucht werden, wie die unternehmerische Erwartungsbildung durch Beratungsfirmen beeinflusst wurde und welche Konflikte sich auf der Mikroebene bei der Vermittlung zwischen ‚interner‘ und ‚externer‘ Erfahrung ergaben.


Projektleitung
Nützenadel, Alexander Prof. Dr. (Details) (Sozial- und Wirtschaftsgeschichte)

Mittelgeber
DFG: Sachbeihilfe

Laufzeit
Projektstart: 04/2019
Projektende: 04/2023

Zuletzt aktualisiert 2023-24-01 um 06:05