Workshop: Experimentalisierung des Politischen (Veranstaltung: 02.05-03.05.08)


Der Workshop hat das Ziel, über das Experiment als ein Verfahren nachzudenken, das sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus den Naturwissenschaften kommend in den Sphären der Politik wie der Ästhetik etablierte. Es interessiert die Spannung zwischen einer eröffnenden, affirmativen Geste des Experimentierens und dem normierenden, regulierenden Kalkül des Experiments. Wird der Begriff des Experiments politisch gefasst, dann umschließt dies sowohl die Politik selbst als Experimentalszene als auch Experimente im Dienst politischer, regierungstechnischer Praktiken. Der Workshop verfolgt die Diffusion des Begriffs des Experiments in unterschiedliche Wissensfelder (wie z.B. Medien, Pädagogik, Medizin, Kunst, Philosophie und Politik) und geht der damit einhergehenden Neukonfiguration der Semantiken und Praktiken des naturwissenschaftlichen Experiments als auch neuen Konzepten des Politischen nach. Wir gehen von dem Befund aus, dass in der eskalierenden Phase gouvernemental-biopolitischen, territorialstaatlich gehegten Regierens, als die die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts begriffen werden kann, Semantiken und Praktiken des von naturwissenschaftlichen Epistemologien und Praktiken geprägten Experiments vermehrt in der Sphäre der Politik und der Ästhetik anzutreffen sind. Dies betrifft sowohl künstlerische Praktiken und Programmatiken, Begriffe des Politischen an sich, als auch ein von Sekuritätsdenken grundiertes Regierungswissen.


Principal investigators
Vogl, Joseph Prof. Dr. phil. (Details) (Modern German Literature / Literature and Cultural Studies / Media)

Financer
ohne Mittelgeber

Duration of project
Start date: 03/2007
End date: 06/2008

Last updated on 2022-18-11 at 04:05