Edition, Übersetzung und Kommentar des spätmittelalterlichen Romans "Der Ring" von Heinrich Wittenwiler
Der 'Ring' des Heinrich Wittenwiler gilt als ein "Haupt- und Schlüsselwerk des Spätmittelalters" (U. Wehrli), der die Krise in Gesellschaft, Politik und Mentalität des spätmittelalterlichen Europas in groteske Bilder der Gewalt, des Krieges und der Destruktion vorgegebener Überzeugungen und Orientierungen übersetzt und für die Rekonstruktion der Brüche und Selbstverständigungskrisen im 15. Jahrhundert außerordentlich wichtig ist. Dieses Infragestellen überkommener "Weltbilder" und Mentalitäten äußert sich im 'Ring' in einer Sprachkunst, die zeitgenössisch - und wohl auch über das Spätmittelalter hinaus - ihresgleichen sucht. Die Übersetzung versucht Wittenwilers Lust an Sprachbildern, Katachresen, Sinndeformationen und grotesken Sprachbildern in ein modernes Deutsch zu übertragen, das die sprachlichen Paradoxien seiner Vorlage noch zu erkennen gibt. Ein ausführlicher Anmerkungsteil soll dazu verhelfen, die widersprüchlichen Sinndimensionen des Textes zu erschließen. Der frühneuhochdeutsche Text wird als diplomatischer Abdruck der Münchener Handschrift vorgelegt, ergänzt durch einen Paralleldruck von Wießners Ausgabe.
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 01/2004
Projektende: 12/2007
Forschungsfelder