Durchführung einer Studie zur Umstellung der Tabakerzeugung in Deutschland auf Grundlage der Verordnung (EG Nr. 2182/2002)
Die Europäische Union hat im Rahmen der GAP-Reform und der weiteren Marktderegulierung mit den Beschlüssen vom 29.04.2004 auch eine Veränderung der Marktordnung für den Tabaksektor eingeleitet. Die neuen Regelungen werden deutliche finanzielle Einbußen bei den (deutschen) Tabakanbauern zur Folge haben. Um die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen für die Anbauer zu mildern, ist eine zeitliche Staffelung der Entkopplung und Absenkung der bisherigen Prämien und somit eine Übergangsfrist, die für eine Neuausrichtung der Betriebe genutzt werden kann, vorgesehen. Eine am Fachgebiet Ökonomik der gärtnerischen Produktion der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführte Studie zeigt auf Grundlage empirischer Ergebnisse und Modellkalkulationen auf, dass eine wirtschaftliche Tabakproduktion für einen Großteil der Betriebe noch bis zum Jahr 2009 möglich ist.
Danach ist aber auch bei deutlichen Produktivitätssteigerungen und einem möglichen Preisanstieg für Rohtabak eine weitere Produktion nicht mehr lohnend. Gelingt es nicht, alternative Einkommensmöglichkeiten für die Betriebe aufzuzeigen, wäre nach der Übergangsfrist eine Betriebsaufgabe für einen Großteil der Anbauer zwingend und soziale Härten die Folge. Durch die teilweise regional hohe Konzentration der Produzenten sind auch wirtschaftliche und soziale Verwerfungen in einigen Gebieten zu erwarten. Ziel der Studie ist es, Strategieoptionen für bevorstehende Anpassungs- und Umstellungsprozesse der tabakanbauenden Betriebe zu entwickeln und zu bewerten. Auf Grundlage dieser Optionen sollen die damit verbundenen Voraussetzungen und die sich daraus ergebenden Maßnahmen zur erfolgreichen Umsetzung solcher Strategien abgeleitet werden.
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 12/2005
Projektende: 08/2006