Imagined Europeans. Die wissenschaftliche Konstruktion des Homo Europaeus


Europa ist eine Erfindung des Europäers. Aber wer erfand den Europäer?



Das Verbundprojekt "Imagined Europeans. Die wissenschaftliche Konstruktion des Homo Europaeus" fragt nach Vorstellungen vom Europäer, die im Alltag und in der Öffentlichkeit, in Wirtschaft und Politik wirksam sind. Besonderes Augenmerk liegt auf jenen Vorstellungen, die von Wissenschaftlern formuliert und praktiziert werden. Dabei geht die Projektgruppe von der These aus, dass gesellschaftlich konstruierte Vorstellungen vom Europäer in wissenschaftliche Untersuchungen einfließen und in diesen neu formuliert werden. Anschließend finden sie als wissenschaftlich bewiesene Fakten Verwendung in den unterschiedlichsten Bereichen der Wissensgesellschaft, z.B. bei der Herstellung von normierten Gebrauchsgegenständen oder im Bildungs- und Gesundheitswesen.



Das Projekt wird am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität koordiniert und besteht aus vier Teilprojekten. Diese sind am Institut für Geschichtswissenschaften und am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin, am Deutschen Museum München und am Zentrum für Höhere Studien in Leipzig angesiedelt. Die Teilprojekte bearbeiten aussagekräftige Fälle aus verschiedenen Bereichen der Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft. Darunter finden sich z.B. die Automobilindustrie, die Pharmazie- und Nahrungsforschung, die EU-Agrarpolitik, die Biowissenschaften sowie der Blick von außen, d.h. von außerhalb Europas, auf den Europäer.



Durch Lehrveranstaltungen, Workshops, Tagungen, Ringvorlesungen und Publikationen stellen wir das Projekt bereits in der Entstehungsphase einem wissenschaftlichen Publikum vor und regen zugleich weitere Initiativen an. Mit der für 2008 geplanten Ausstellung wollen wir zudem ein breites Publikum erreichen. Dessen Interesse soll unter anderem dadurch geweckt werden, dass wir Gegenstände und Fragen des alltäglichen Lebens in den Mittelpunkt stellen. Außerdem weckt die Verbindung von Wissenschaft, Technik und Kultur nicht nur Interesse bei Spezialisten, sondern reizt gerade durch seine Interdisziplinarität die Museumsbesucher, einen Blick auf Wissenschaftspraktiken und deren Virulenz im Alltag zu werfen.



Ansprechpartner:


Prof. Dr. Kiran Klaus Patel, European University Institute, Florenz, Tel: +39 055 4685 743/751, Kiran.Patel@EUI.eu


Dr. des. Veronika Lipphardt, Institut für Geschichtswissenschaften, HU-Berlin, Tel: +49 030 2093 1864, v.lipphardt@staff.hu-berlin.de.


Projektleitung
Beck, Stefan Prof. Dr. (Details) (Neuere und Neueste Geschichte (J))

Mittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Laufzeit
Projektstart: 02/2006
Projektende: 10/2009

Forschungsfelder
Europäer Europa Homo Europaeus Wissenschaftsgeschichte Technikgeschichte Ethnologie

Zuletzt aktualisiert 2025-16-01 um 12:27