Siliermittelprüfung der Wirkungsrichtung 2 für Pressschnitzelsilage
Bei der Silierung von Pressschnitzeln treten in der Praxis nach wie vor Qualitätsprobleme auf. Seitdem die Schnitzel auf TM-Gehalte von 25% und mehr abgepresst werden, hat sich allerdings die Art der auftretenden Qualitätsmängel verändert. Während früher bei wesentlich geringeren TM-Gehalten das Problem bakterieller Fehlgärungen am wichtigsten war (Buttersäuregärung und partieller Pektinabbau, letzterer mit der Folge einer unerwünschten Konsistenzänderung), stehen heute die durch Hefen verursachte ungenügende aerobe Stabilität und z.T. auch ein Befall der Silagen durch Penicillium roqueforti im Vordergrund.
Hohe TM-Gehalte und geringe Säurebildung begünstigen den Befall mit pilzlichen Schadkeimen. Unvermeidbar große Unterschiede der Gärtemperatur in Abhängigkeit von der Vorgeschichte des Siliergutes und vom Abkühlungsverlauf innerhalb des jeweiligen Silos, wechsende Kontamination des Siliergutes mit Schadkeimen sowie ein für den Landwirt unkontrollierbarer Eintrag von Desinfektionsmitteln während des Produktionsprozesses in der Zuckerfabrik machen es sehr schwierig, Qualitätsmängel der Silage über eine Steuerung des Gärungsverlaufs auszuschließen. Bessere Erfolgsaussichten dürfte dagegen eine direkte Hemmung pilzlicher Schadkeime durch den Zusatz von fungistatisch wirkenden Siliermitteln haben.
Dafür bietet sich die Verwendung von Präparaten an, in denen Benzoat und Propionat miteinander kombiniert sind. Der gute Hemmeffekt dieser Kombination von Wirkstoffen auf Hefen und Schimmelpilze ist erwiesen. Darüber hinaus kann zumindest vom Benzoat zusätzlich auch eine gewisse Hemmwirkung auf bakterielle Fehlgärungserreger erwartet werden, so dass beim Einsatz derartiger Präparate zugleich eine Minderung des bakteriellen Fehlgärungsrisikos, soweit es besteht, erwartet werden kann.
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 12/2003
Projektende: 03/2006