Umfrage zur Nutzung wissenschaftlicher Politikberatung in Deutschland
Derzeit fehlen politikfeldvergleichende Untersuchungen darüber, was aus Sicht von Regierungs- und Verwaltungsorganisationen die Kriterien der erfolgreichen „Übersetzung“ von Politikberatung in Entscheidungen sind. Unklar ist zudem, mit welchen Wissenskonflikten politisch-administrative Akteure angesichts komplexer Problemlagen konfrontiert sind und wie sie damit umgehen. Ziel des Projektes ist es daher, erstmalig auf der Grundlage einer Umfrage und in Experteninterviews zu untersuchen, ob Standards der Übersetzung von Expertise in politisch relevantes Entscheidungs- und Regulierungswissen identifiziert werden können. Des Weiteren sollen Akteurskonstellationen und Wissenskonflikte in der Politikberatung rekonstruiert sowie Verfahren der öffentlichen Legitimation im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft erschlossen werden. Die Untersuchung konzentriert sich auf ausgewählte Organisationen der Exekutive in zwei durch „wicked problems“ gekennzeichneten Politikfeldern (Klima- und Energiepolitik, Verbraucherschutz). Im Projekt sollen Praktiken und ggfs. Standards erfolgreicher Expertise identifiziert werden. Zudem sollen in der Kooperation zwischen HU und WZB Infrastrukturen für spätere Untersuchungen aufgebaut werden, die den Fokus dann auf weitere Politikfelder ausdehnen könnten.
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 05/2015
Projektende: 07/2016
Publikationen
Straßheim, Holger; Kettunen, Pekka 2014. „When does evidence-based policy turn into policy-based evidence? Conficurations, contexts and mechanisms”, in Evidence & Policy 10, 2, S. 259-277.