Fachtagung "The Point of Morality" (1.7.-3.7.2010, Berlin)


Sowohl Debatten innerhalb der Ethik als auch Diskussionen über Ethik nehmen regelmäßig Bezug auf einen allgemeinen Begriff von Moral. Dieser soll es ermöglichen, Moral zu thematisieren, ohne bereits moralisch Stellung zu beziehen. Wie dieser allgemeine Begriff von Moral zu bestimmen und wie genau das Charakteristische des Moralischen gegenüber dem Bereich des Nichtmoralischen zu fassen ist, ist eine ebenso wichtige wie offene philosophische Frage. Was die neuere Moralphilosophie anbetrifft, so haben die vor allem in den ersten Dekaden der zweiten Hälfte des 20. Jh. unternommenen Versuche, das Distinkte moralischer Urteile, Gründe oder Normen an formalen Kriterien festzumachen, nach überwiegender Einschätzung nicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt. Das Projekt einer Definition von Moral durch Angabe einzeln notwendiger und zusammen hinreichender Bedingungen gilt damit allgemein als gescheitert. Jedoch wurden in jüngster Zeit, teils unter Rückgriff auf Gedanken der moralphilosophischen Tradition, eine Reihe von Vorschlägen entwickelt, die ebenfalls als Antwort auf die Frage nach dem Charakteristischen des Moralischen aufgefasst werden können, diese Frage jedoch anders angehen. Statt das Moralische nach außen abzugrenzen, geht es nun darum, auf den Wesenskern des Moralischen zu fokussieren und auf diese Weise das, was man die Pointe von Moral nennen kann, zu erfassen. Dieses Vorhaben steht quer zu der geläufig gewordenen Unterscheidung zwischen Metaethik und normativer Ethik. Die internationale Fachtagung The Point of Morality hat zum Ziel, das Potential dieser Herangehensweise an die Frage, was Moral qua Moral ausmacht, auszuloten und die Vertreter verschiedener Antworten auf diese Frage miteinander ins Gespräch zu bringen.


Projektleitung
Schmidt, Thomas Prof. Dr. (Details) (Praktische Philosophie / Ethik)

Mittelgeber
DFG sonstige Programme

Laufzeit
Projektstart: 05/2010
Projektende: 10/2010

Zuletzt aktualisiert 2025-16-01 um 13:15