Evaluation der Rolle von Wettbewerb in der Sprachproduktion, unter Verwendung von Bild-Wort-Interferenz- und Stroop-Paradigmen


Wie Sprecher auf Wörter in ihrem mentalen Lexikon zugreifen, ist von zentraler Bedeutung in der Psycholinguistik. Laut lange vorherrschender Meinung ist lexikalischer Zugriff ein Wettbewerb: Möchte ein Sprecher „Apfel“ sagen, so werden auch Repräsentationen von „Banane“ und „Kirsche“ aktiv und wetteifern um die Selektion. Die Evidenz hierfür stammt vor allem aus Bild-Wort-Interferenz-Experimenten, in denen Sprecher Bilder benennen, während sie versuchen, überlagerte Wörter zu ignorieren. Semantische Verwandtschaft zwischen Bild und Wort verlangsamt die Antwortzeiten. In den letzten Jahren wurde die Hypothese lexikalischen Wettbewerbs durch eine Reihe experimenteller Befunde in Frage gestellt. Der alternative, in der sogenannten Antwort-Ausschluss-Hypothese formulierte Vorschlag besagt, dass lexikalischer Zugriff konfliktfrei sei, aber dass in einem präartikulatorischen Antwortspeicher Konflikte auftreten könne. Das hier vorgestellte Projekt soll diese zwei theoretischen Positionen systematisch evaluieren. Sowohl Bild-Wort-Interferenz- als auch klassische Stroop-Aufgaben sind geplant. Damit bringen wir zwei Bereiche kognitiver Forschung zusammen, die sonst getrennt betrachtet werden. Ein weiteres Experiment wird fMRT verwenden, um Hirnaktivität während der Sprachplanung zu untersuchen.


Projektleitung
Spalek, Katharina Prof. Dr. (Details) (Psycholinguistik)

Mittelgeber
DFG: Sachbeihilfe

Laufzeit
Projektstart: 11/2009
Projektende: 12/2012

Forschungsbereiche
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Typologie, Außereuropäische Sprachen

Zuletzt aktualisiert 2022-08-09 um 09:08