Entwicklung des Nervensystems bei Asselspinnen (Arthropoda, Pycnogonida): Analyse von Morphologie und Genexpression zur Rekonstruktion des Grundmusters der Euarthropoden
Vergleichende Studien zur Neurogenese liefern wertvolle Hinweise für die phylogenetische Verwandtschaft und die Evolution des Nervensystems der Euarthropoden. Vertreter der Hexapoden, Crustaceen, Myriapoden und Cheliceraten sind bislang in Hinblick auf (1) die Bildung der stammzellartigen neuronalen Vorläuferzellen (Neuroblasten) oder kleiner Gruppen immigrierender Zellen neuronaler Zellen, (2) die stereotype Anordnung der neuronalen Vorläuferzellen in jedem Hemisegment, (3) den Zusammenhang zwischen ektodermaler Zellproliferation und Einwanderung sowie (4) auf das genetische Netzwerk der frühen neuronalen Differenzierung analysiert worden. Darüber hinaus zeigen Untersuchungen zur frühen Axogonese, wie das Gerüst des Zentralnervensystems angelegt wird. Allerdings fehlen entsprechend detaillierte Daten für eine Reihe von Euarthropodentaxa sowie für die Außengruppen Onychophoren und Tardigraden. Dies erschwert die Bestimmung der Lesrichtung der evolutiven Abwandlungen der Neurogenese innerhalb der Euarthropoden. Aufgrund ihrer relativ basalen Position innerhalb der Euarthropoden sind die Asselspinnen (Pycnogonida) für derartige Analysen von großer Bedeutung. Trotz gewisser Fortschritte in jüngster Zeit sind unsere Kenntnisse über die Neurogenese dieser Gruppe noch lückenhaft und widersprüchlich. In dem geplanten Projekt werden die Bildung der neuronalen Vorläuferzellen und die Axogonese der Pycnogoniden im Detail untersucht. Dabei werden verschiedene morphologische und genetische Methoden angewandt um zu klären, ob die frühe Neurogenese der Pycnogonida mehr Übereinstimmungen mit der der Euchelicerata und Myriapoda oder der Onychophora zeigt. Die so erzielten Daten leisten dementsprechend einen Beitrag zum Verständnis der Evolution der Neurogenese der Euarthropoden.
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 10/2008
Projektende: 07/2013