Transformation of educational labour? The economization of labour and organization in educational institutions


Im Mittelpunkt des Projektes steht die Analyse von Veränderungen in den Organisationsstrukturen, Arbeits- und Leistungsanforderungen sowie den Beschäftigungsverhältnissen in Bildungsorganisationen. Ziel ist es zu untersuchen, welche Folgen die an Bildungseinrichtungen herangetragenen Reformprozesse für deren organisatorische Verfasstheit haben und inwiefern damit auch Arbeitsprozesse, -inhalte und -bedingungen sowie Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse einem Wandel unterliegen. Untersucht wird, inwiefern auch hier neue Formen der Nutzung von Arbeitskraft (Subjektivierung, Flexibilisierung) und der Organisation von Arbeit (Effizienz- und Wettbewerbsorientierung, Autonomisierung) festzustellen sind. Zu analysieren ist auch, welche möglicherweise differenten Strategien und Konzepte von Organisationen im Bildungssektor in Verhandlung mit der staatlichen Verwaltung und anderen gesellschaftlichen Akteuren entwickelt werden, welche Gestaltungsspielräume sich ergeben, wie Beschäftigte diese in ihrer alltäglichen Arbeitsausführung nutzen sowie welchen Einfluss kollegiale und Interessenvertretungsgremien auf die Gestaltung von Organisationsprogrammen und strukturen haben. Die zentrale These des Forschungsvorhabens lautet, dass der um sich greifende Prozess der Ökonomisierung oder totalen Vermarktung der Gesellschaft (Negt 2003) in Organisationen auf unterschiedliche Weise verarbeitet wird, und dass dies Relevanz für die Konstruktion von Arbeit in und durch Organisationen hat. Vermutet wird, dass die Umdeutung der Rolle des Staates, z.B. der Rückzug aus der direkten Regulierung von Bildungseinrichtungen, zu einer Ausdifferenzierung von Organisationsformen sowie Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen führt. Zum anderen handelt es sich hier um Organisationen professioneller und hochqualifizierter Arbeit, so dass die Akteure über relativ weitreichende Gestaltungsoptionen bezüglich ihrer eigenen Arbeit aber auch deren organisationaler Verfasstheit verfügen. Gegenstand der Untersuchung sollen zentrale Institutionen des Bildungssystems sein: Schulen (Sekundarbereich), Hochschulen und Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung. Beabsichtigt ist zum einen, ExpertInnengespräche mit VertreterInnen aus Politik, Verwaltung und Gewerkschaften, die unmittelbar an Reformvorhaben der ausgewählten Fälle beteiligt sind, durchzuführen, um Herausforderungen, dominante Leitbilder und konkrete Aushandlungsprozesse zu untersuchen. Zum anderen sollen in o.g. Organisationen im Bildungsbereich Fallstudien durchgeführt und diese durch die sekundäranalytische Aufarbeitung von vorhandenen Daten ergänzt werden, die Auskunft über die Entwicklung von Bildungsberufen geben, sowie die Aufarbeitung anderer Studien und Berichte zu konkreten Reformprojekten. Als Forschungsmethoden kommen qualitative (Experten-) Interviews, Dokumentenanalysen und Verfahren der statistischen Datenanalyse zum Einsatz.


Principal investigators
Lohr, Karin Prof. Dr. sc. oec. (Details) (Sociology of Labour and Gender Studies)

Financer
Hans-Böckler-Stiftung

Duration of project
Start date: 09/2008
End date: 04/2011

Last updated on 2022-08-09 at 09:06