Schleiermacher-Forschung: Promotionsvorhaben von Christiane Erhardt
Die Studie betritt Neuland in der Forschung, weil sie zeigt, dass die beiden disparaten frühen Schriften über die Religion, Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern und die Monologen aufeinander bezogen gelesen werden können und müssen. Sichtbar wird ein Kategoriengefüge im gesamten Denken Schleiermachers, das dessen Erziehungs- und Glaubenslehre, aber auch seine Ethik und Dialektik und nicht zuletzt seine schulreformerischen Überlegungen als konsequente Weiterführung und Erweiterung von Reflexionsformen ausweist, die zuerst in den Reden und den Monologen ausgearbeitet wurden. Es kommt ein Schleiermacher zu Wort, der agonal argumentiert, weil er sich die Trennung gefallen lässt und die Berührung der Vereinigung vorzieht. Für die Verhältnisbestimmung von Bildung und Religion heute erweist sich dieses Schleiermachersche Prinzip einer auf Polaritäten abhebenden Reflexionsbewegung als zukunftsweisend. Die vorliegende transdisziplinäre Studie schreibt die beiden frühromatischen Abhandlungen Schleiermachers in einen bildungstheoretischen Kontext ein, der besonders für den religionspädagogischen Diskurs fruchtbar ist.
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 01/2003
Projektende: 12/2005
Forschungsfelder
Publikationen
Ehrhardt, Chr.: Religion, Bildung und Erziehung bei Schleiermacher. Eine Analyse der Beziehungen und des Widerstreits zwischen den Reden über die Religion und den Monologen . Philosophische Fakultät IV der Humboldt-Universität zu Berlin 2005.