Wendemanöver. Die Literaturdebatten nach 1945 und 1989 im Vergleich I
Das Projekt vergleicht die Debatten, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Wende von 1989 um die Legitimität des Schreibens in Diktaturen kreisten. Die Positionsnahmen, so die Leitthese, verdanken sich weniger dem räumlichen Standort der Beteiligten (USA/Deutschland, Bundesrepublik/DDR) als ihrer Stellung im literarischen Feld. Zu fragen ist, ob die nach den politischen Zäsuren einsetzenden Bezichtigungs-, Exkulpations- und Erneuerungsreden schon auf eine analoge Logik der Debatten verweisen und ob sie tatsächlich zur Veränderung literarischer Machtverhältnisse beigetragen haben. Methodisch soll die Gelegenheit genutzt werden, die Möglichkeiten von Feld- und Systemtheorie empirisch und kontrastiv zu erkunden.
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 11/2003
Projektende: 10/2005
Publikationen
Prophet und Priesterin. Die Logik des Angriffs auf Christa Wolf. In: Ute Wölfel (Hg.): Literarisches Feld DDR. Bedingungen und Formen literarischer Produktion in der DDR. Berlin 2005, S. 223-232.
Streitkultur Germanistik. Die Andersch-Sebald-Debatte als Beispiel. In: Germanistik in/und/für Europa. Texte des deutschen Germanistentags. Hg. von Konrad Ehlich. Bielefeld 2005, S. 263-275.