Tagung "Sprache und Konflikt. Semantische Kämpfe in Rom zwischen Republik und Prinzipat" (Veranstaltung: 09.-11.012013, Berlin)


Semantische Kämpfe sind einer einschlägigen Definition Reinhart Kosellecks zufolge Auseinandersetzungen um die Bedeutung von Begriffen und Konzepten, in denen mit den Begriffen auch die Positionen und Rollen der an einem Diskurs Beteiligten hinterfragt werden. In Phasen der Transformation, in denen sich Erfahrungen und Erwartungen neu formieren, treten solche semantischen Kämpfe verstärkt auf. Als klassischer Fall einer solchen Transformationsepoche gilt der Übergang von der römischen Republik zum Prinzipat. In den letzten Jahren sind nun die hergebrachten Zugriffsweisen der Lexikographie und einer sozialgeschichtlich dominierten Begriffsgeschichte um eine kulturgeschichtliche Dimension erweitert worden. Vor diesem Hintergrund muss in der Altertumswissenschaft erneut danach gefragt werden, ob und in welchem Umfang sich im Übergang von der Republik zum Prinzipat die politische Sprache Roms wandelte. Die Beiträge der Tagung untersuchen dabei systematisch und exemplarisch, in welcher Weise diese politische Sprache gesellschaftliche und politische Konflikte reflektierte und inwieweit sie ihrerseits auf diese Auseinandersetzungen zurückwirkte. Der sozialen und politischen Bezogenheit von Begriffen muss dabei ebenso Rechnung getragen werden wie der kulturell codierten Konstruktion von Bedeutungen.


Projektleitung
Tiersch, Claudia Prof. Dr. (Details) (Alte Geschichte I)

Mittelgeber
Fritz Thyssen Stiftung

Laufzeit
Projektstart: 10/2012
Projektende: 09/2013

Zuletzt aktualisiert 2022-08-09 um 13:07