Basenlabile Auxiliare für die cysteinfreie Peptidverknüpfung


Die Native Chemical Ligation (NCL) eines Peptidthioesters mit einem Cysteinylpeptid hat der Proteinchemie neue Impulse verliehen. Das volle Potential der NCL gelangt allerdings erst dann zur Geltung, wenn die Peptidbindung auch an anderen, häufigeren Aminosäuren als Cystein etabliert werden kann. Bei der als Extended Native Chemical Ligation bezeichneten Strategie bieten N-terminal gebundene, spaltbare Auxiliare die für die NCL benötigte 1,2- oder 1,3-Aminothioleinheit. Bislang stellt der sterische Anspruch, der im Umfeld des zu kuppelnden sekundären Amins aufgebaut wird, ein Problem dar. Aus diesem Grund können nur solche Peptidbindungen, die wenigstens ein Glycin beinhalten, dargestellt werden. Hier setzt das Forschungsvorhaben an. Es ist das Ziel, eine cysteinfreie Peptidverknüpfung zu entwickeln. Hierfür werden neue Elektronenakzeptor-substituierte Auxiliarsysteme eingesetzt. Die Auxiliare lassen sich nach der Peptidknüpfung unter mild basischen Bedingungen (pH 9) über eine E1cb-Eliminierung abspalten. Um die Knüpfung sterisch anspruchsvollerer Peptidbindungen zu ermöglichen, werden die Auxiliargruppen so gestaltet, dass eine möglichst hohe Anzahl frei drehbarer Bindungen den Zugang zum Thiol, als auch der Aminogruppe erleichtert. Die Auxiliare werden in der Totalsynthese von Proteindomänen erprobt.


Principal investigators
Seitz, Oliver Prof. Dr. rer. nat. (Details) (Organic and Bioorganic Chemistry III)

Financer
DFG: Sachbeihilfe

Duration of project
Start date: 09/2010
End date: 04/2015

Last updated on 2022-08-09 at 15:08