Strukturelle, neuronale und mentale Grundlagen der Kitzligkeit der Ratte


Hauptziel des Projektes ist es, die strukturellen, neuronalen und mentalen Grundlagen der Kitzligkeit der Ratte zu bestimmen. Kitzligkeit ist eine einzigartige, uralte Form von sozialer Berührung, deren Grundlagen die Menschen seit tausenden Jahren beschäftigt. Trotzdem wissen wir nicht, warum wir beim Kitzeln lachen, warum verschiedene Körperteile verschieden kitzlig sind, und warum wir uns nicht selbst kitzeln können. Unsere Vorarbeiten zur Kitzligkeit der Ratte deuten darauf hin, dass Aktivität Schicht 5 der somatosensorischen Hirnrinde in diesen Tieren Kitzel auslösen kann. Aufbauend auf diesen Ergebnissen stellen wir im Antrag folgende Fragen: (i) Ist Aktivität Schicht 5 der somatosensorischen Hirnrinde in diesen Ratten notwendig für Kitzel? (ii) Welche kortikalen Mikroschaltkeise vermitteln Kitzligkeit und begründen die unterschiedliche Kitzligkeit verschiedene Körperteile? Hier deuten unsere vorläufigen Ergebnisse auf eine Rolle von giganto-pyramidalen Zellen in Schicht 5 der somatosensorischen Hirnrinde in der Kitzligkeit hin. (iii) Wir fragen auf neuronaler Ebene, weshalb Kitzeln Spaß macht. In dem Zusammenhang werden wir Selbststimulationsexperimente in der somatosensorischen Hirnrinde durchführen. Durch das elektrisch/optische Evozieren der gleichen kortikalen Aktivität aus dem „Nichts“, oder in Anwesenheit einer unbeteiligten (ruhigen) Hand, oder in Anwesenheit einer aktiven Hand soll erhellt werden, wie die Ratte die Idee eines kitzelnden Agenten kreiert, die für die Effekte des Kitzelns so bestimmend sind.


Projektleitung
Brecht, Michael Prof. Dr. (Details) (Tierphysiologie / Systemneurobiologie und Neural Computation)

Mittelgeber
DFG Sachbeihilfe

Laufzeit
Projektstart: 01/2018
Projektende: 12/2020

Forschungsbereiche
Kognitive Neurowissenschaft, Systemische Neurowissenschaft, Computational Neuroscience, Verhalten

Forschungsfelder
Computational Neuroscience, Neurowissenschaften

Zuletzt aktualisiert 2025-15-02 um 19:10