Grenzziehungen und –überschreitungen in und mit Südosteuropa
Das Projekt besteht aus zwei Teilen. Beide Maßnahmen thematisieren bestehende konfessionelle und nationale/nationalstaatliche Abgrenzungen. Dabei geht es neben der wissenschaftlichen Analyse um die praktische Erfahrung von Aus- und Abgrenzung und mögliche Überschreitungen: a) Deutsch-serbische Studienreise inkl. Seminar und zweier Minikonferenzen „Balkanislam im Kontext“ (HU Berlin: Prof. Dr. Christian Voß, Dr. Philipp Wasserscheidt, U Belgrad: Prof. Dr. Ljiljana Glišović) b) Internationaler Workshop, u.a. mit südosteuropäischen NGOs „Jugoslawien 1918. Divergenzen, Konvergenzen, neue Forschungsansätze“ (HU Berlin: Dr. Nenad Stefanov; Belgrad: Dr. Srđan Radović) Das Projekt ist thematisch und vor allem im Hinblick auf die Zielgruppe komplementär. Die Verzahnung mehrerer Ebenen des serbisch-deutschen Kontakts von Studierenden und Nachwuchswissenschaftler_innen soll nachhaltig dazu beitragen, akademisches Wissen für den interregionalen Aussöhnungsprozess zur Verfügung zu stellen und den Dialog mit der Zivilgesellschaft zu suchen. a) Die Studienreise wird als Feldforschung in muslimisch besiedelte Regionen außerhalb Serbiens, nämlich nach Albanien und Makedonien, durchgeführt. Dort wird die Exkursionsgruppe einerseits mit Minderheitenvertretern vor Ort, andererseits mit ansässigen Experten und Studierendengruppen (an den Universitäten Tirana und Skopje) zusammentreffen. Vorbereitet wird dies durch ein gemeinsames deutsch-serbisches virtuelles Seminar. Die Ergebnisse und Eindrücke werden in Folge in einem Online-Reisejournal veröffentlicht und im Rahmen zweier studentischer Konferenzen verbreitet. Mit dem ersten Teilprojekt möchten wir jüngeren Akademikern und Multiplikatoren in Deutschland und Serbien zu einem differenzierteren und kontextualisierten Bild des Islam und der Muslime auf dem Balkan und in Europa zu verhelfen. Darüber hinaus stärkt es die Verzahnung von Forschung und Lehre und die Etablierung moderner und kompetenzorientierter Lehrformate in den Partneruniversitäten. b) Der Workshop fokussiert auf Transfers und Verflechtungen zwischen den einzelnen Regionen Europas in historischer Perspektive. Überregionale Divergenzen und Konvergenzen werden anhand eines die Staaten Südosteuropas genuin verbindenden Themas behandelt: der Gründung des Königreiches Jugoslawiens 1918. Zwei Themenschwerpunkte stehen im Mittelpunkt des Workshops: 1) Vom Verschwinden imperialer Grenzen: Zwischen plurizentrischen Verflechtungen und zentralistischer Herrschaft 2) Von Regionen zu Peripherien. Post-imperiale Konstellationen in einem Vielvölkerstaat.Zentral für den Workshop ist die Förderung und der Austausch wissenschaftlichen Nachwuchses und die Stärkung von citizen science durch die Einbindung von Wissenschaftlern und Akteuren aus Serbien, Deutschland, Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Makedonien.
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 03/2017
Projektende: 02/2018