Konfliktprävention in der Region Südkaukasus, Zentralasien und Moldau 2016
Hauptanliegen unserer Projekte ist es länderübergreifend Vertreter der kritischen Intelligenz aus dem Hochschul- und Bildungsbereich mit südkaukasischen Friedensinitiativen zusammen zu bringen, um sich im Kontext des Konfliktgeschehens über Probleme der Erinnerungskultur und Friedensstiftung in den jeweiligen Ländern zu verständigen, Leitlinien und Projekte zu entwickeln, die friedliche Konfliktlösungen und Toleranz fördern. Spezieller Ansatzpunkt 2016 ist eine Mediation von potentiellen Konflikten zwischen unterschiedlichen Generationen innerhalb der Zivilgesellschaften: Zwar kann man momentan noch nicht von einem „Generationskonflikt“ innerhalb der Zivilgesellschaften Georgiens, Armeniens und Aserbaidschans sprechen, aber in unserer Arbeit zeigt sich, dass inzwischen drei Generationen von eigentlich gleichgesinnten Friedensaktivisten sehr unterschiedlich mit konkreten Fragen der Analyse ihrer gesellschaftlichen Realitäten, der Entwicklung von Strategie und Taktik bei der Friedensstiftung umgehen. Das betrifft einerseits Einschätzungen der sozialpsychologischen Situation und der Versöhnungsstimmungen in den jeweiligen Gesellschaften, andererseits aber auch unterschiedliche Erwartungen an die eigenen Aktivitäten. – Solche Unterschiede in der Herangehensweise dieser drei Generationen an Probleme und Lösungen in bestimmten Konfliktbereichen bergen die Gefahr einer Verhärtung von Positionen, der Spaltung und damit Schwächung der Friedenskräfte, andererseits bergen sie Potentiale für kreative Neuansätze. Im Rahmen unserer Maßnahme werden Gesellschafts- und Konfliktanalysen von verschiedenen Ländervertretern neuen Ansätzen der akademischen Friedens- und Konfliktforschung gegenüber gestellt, um generationsübergreifend Wahrnehmungsmuster von Konflikten innerhalb der jeweiligen Gesellschaften offen zu legen und neue, gemeinsame Handlungsoptionen zur Friedensförderung zu entwickeln. Gleichzeitig werden Ergebnisse der aktuellen Konfliktanalysen und Vorschläge zur Konfliktlösung mit einem größeren Publikum (Tekali-Prozess) diskutiert. Zwecks Umsetzung findet eine zielorientierte und generationsübergreifende Vernetzung von Akademikern und zivilen Akteuren statt.
Financer
Duration of project
Start date: 01/2016
End date: 12/2016