Workshop "Survivors-Politics and Semantics of a Concept"
Der internationale Workshop „Survivors – Politics and Semantics of a Concept“ hat zum Ziel, Beiträge zu einer Begriffsgeschichte des Begriffs „Überlebende“ in transnationaler Perspektive zu versammeln. Der Begriff „Überlebende“ umfasst in den Geistes- und Sozialwissenschaften heute eine Vielzahl von Bedeutungsebenen. Im deutschen Kontext werden unter Überlebenden vor allem Personen verstanden, die als Jüdinnen und Juden während der Jahre 1939-1945 der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik direkt ausgesetzt waren. Menschen, denen es gelang, rechtzeitig ins Exil zu flüchten und die in der Emigration überlebten, werden zumeist als Emigranten oder Exilanten bezeichnet, nicht aber als Überlebende. Im US-amerikanischen Sprachgebrauch wird der Begriff umfassender verwendet.In einem transnationalen Prozess, der sich als histoire croisée lesen lässt, sind aus übriggebliebenen Jüdinnen und Juden Europas Überlebende des Holocaust geworden. Mit dieser Transformation gehen, wie angedeutet, erhebliche Bedeutungsverschiebungen einher, die es zu analysieren gilt. Hierzu werden sich während des Workshops verschiedentliche Beiträge mit diachronen und komparativen Methoden der politischen Ebene des Begriffs annehmen. Hierbei werden sie zum einen analysieren, wie in unterschiedlichen nationalen Kontexten der Begriff „Überlebende“ entstanden und mit Bedeutung aufgeladen worden ist. Zudem werden sie unterschiedliche Bedeutungszuschreibungen im zeitlichen Wandel herausarbeiten.
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 11/2014
Projektende: 11/2014
Publikationen
Bothe, Alina und Nesselrodt, Markus: Survivor: Towards a Conceptual History, in: Leo Baeck Institute Yearbook 2016, erscheint Anfang 2017, vorab online zugänglich unter http://leobaeck.oxfordjournals.org/content/early/2016/07/04/leobaeck.ybw013.short.