PPP: Europäisierung der Lebenslagen. Polnische Gründer/innen in Berlin und im Deutsch-Polnischen Grenzgebiet
Europaweit bestimmt die eigene Migrationsgeschichte die sozial-ökonomische Positionierung der Menschen. Die Positionierung, aber auch die Aufstiegschancen der Migrant*innen in Deutschland sind schlechter als diejenigen der Deutschen ohne Migrationshintergrund. In der selbstständigen Beschäftigung sehen Wissenschaftler*innen eine Chance für die soziale Mobilität der Migrant*innen. Ob jedoch die Unternehmensgründung tatsächlich zum nachhaltigen sozial-ökonomischen Aufstieg führt, und wenn ja, unter welchen Bedingungen, ist höchst umstritten. Es fehlen Studien, die systematisch untersuchen, wie sich Migrationshintergrund, Selbstständigkeit und soziale Ungleichheiten zu einander verhalten. Diese Lücke will das Projekt „Europäisierung der Lebenslagen“ schließen. Im Forschungsprojekt soll mit Blick auf die extrem hohe Zahl polenstämmiger Gründer*innen in Deutschland untersucht werden, welche Chancen und Barrieren sozialer Mobilität sich für polenstämmige Migrant*innen durch eine „Selbstständigkeit über die Grenzen“ erschließen. Insbesondere interessiert sich das Projekt dafür, warum und unter welchen Bedingungen sich die polenstämmigen Migrant*innen für eine selbstständige Beschäftigung entscheiden, welchen sozio-ökonomischen Status sie haben und anstreben und inwieweit deren bestimmte unternehmerische Aktivitäten und individuellen Biographien als „europäisch/transnational“ eingestuft werden können. Das Projekt ist als eine empirische Pilotstudie angelegt, die die Lebenslagen polnischer Selbstständiger in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern untersucht. Mit den Ergebnissen werden neue Impulse sowohl zu der Theorie des ethnic entrepreneurship als auch der Soziologie sozialer Ungleichheiten gegeben und beide um eine transnationale Perspektive erweitert.
Mittelgeber
Laufzeit
Projektstart: 10/2016
Projektende: 12/2018
Forschungsbereiche
Forschungsfelder