SFB 1265/1: Die Grenzen der Welt: Prozesse von De- und Rebordering in globaler Perspektive (TP C01)
Projektbeschreibung
Das Teilprojekt „Grenzen“ gehört zum Schwerpunkt C, in welchem es um Räume der Zirkulation und die institutionellen Ordnungen des Räumlichen geht, wobei das Projekt sich der Frage der Re-Figuration von Räumen aus der Perspektive der Grenzen annähert. Der konkrete Untersuchungsgegenstand sind territoriale Grenzen zwischen unterschiedlichen Ländern, wobei wir uns auf Landgrenzen konzentrieren. In Abgrenzungen zu frühen Annahmen der Globalisierungsdiskussion zur Entgrenzung und zum Bedeutungsverlust von Grenzen – insbesondere von Territorialgrenzen – soll es in diesem Projekt um die Untersuchung der Grenze als physisch-gegenständliche Barriere und ihre Wirkung auf die Aneignung von Raum, auf die Organisation von Territorialität und auf die Zirkulation von Personen gehen. Rebordering und die Re-Figuration von Räumen sind miteinander verwoben. Die zentrale Projektperspektive zielt auf eine vergleichende Untersuchung physisch-materialer Qualitäten von Landgrenzen zwischen unterschiedlichen Staaten, von denen wir annehmen, dass sie auf Raumrelationen und räumliche Verfestigungen Einfluss nehmen. Im Projekt geht es um eine vollständige Erfassung aller Landgrenzen, an denen zwei staatliche Territorien aufeinandertreffen. Die physische Qualität all dieser Grenzen soll mit einer Abstufung von vollständigem Wegfall aller Grenzbefestigungs- und Kontrollanlagen, punktueller Kontrolle an Übergangsstationen, Sicherung der Grenze durch Patrouillen, der Existenz von Zaun- und Absperranlagen, bis hin zum Vorhandensein von hohen Mauern mit wenigen und stark kontrollierten Übergangspunkten systematisch erfasst und beschrieben werden. Aufbauend auf dieser Vollerhebung sollen qualitative Fallstudien stark fortifizierter und militarisierter Grenzen durchgeführt werden. Ziel dieser Fallstudien ist ein genauer Blick auf bestimmende Faktoren für den Abschottungscharakter von Territorialgrenzen und ihre Wirkung auf Grenzüberschreitung, Interaktion und Mobilität.
Projektleitung
Beteiligte externe Organisationen
Mittelgeber
DFG Sonderforschungsbereich
Laufzeit
Projektstart: 01/2018
Projektende: 12/2021