Judaism in Academic Berlin
Das interdisziplinäre Projekt „Berliner Studien zum Jüdischen Recht“ vereint seit 20 Jahren Mitglieder der Juristischen Fakultät und der Theologischen Fakultät an der HU und der Jüdischen Gemeinde Berlin. 2009 kam die Kooperation mit dem Rabbinerseminar Berlin hinzu, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Tradition des legendären Hildesheimer’schen Rabbinerseminars (1873–1938) in Berlin und Brandenburg fortzusetzen. Zu den finanziellen Förderern gehören die SamuelBrown Group Berlin und die Meyer-Struckmann-Stiftung. Letztere hat 2009 die „Meyer-Struckmann-Professur für Jüdisches Recht“, ins Leben gerufen, die seither mit Prof. Dr. Rabbi Tsvi Blanchard besetzt und unter den Student*innen durch das interessante Lehrangebot im Sommersemester sehr beliebt ist. Mit Fokus auf das komplexe Gebiet des Jüdischen Rechts konnten bereits 6 Dissertationen gefördert werden, und nicht zuletzt durch das langjährige Engagement von Prof. Schlink wurden die BSJR durch US-amerikanische Einrichtungen, wie das CLAL, die Fordham University School of Law, Institute on Religion, Law & Lawyer's Work und die Cardozo School of Law in New York/USA, unterstützt. Die Beschäftigung mit dem Jüdischen Recht entspringt in erster Linie dem Bedürfnis, etwas über die durch die Verbrechen des Dritten Reichs in Deutschland zerstörte jüdische Tradition zu erfahren. Dabei hat es einen gewissen Symbolwert, dass sich bis in das Dritte Reich die Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in der heutigen Tucholskystraße in unmittelbarer Nähe der Juristischen Fakultät befunden hat. Mit der Förderung durch die Stiftung Humboldt-Universität soll ein interdisziplinäres Projekt unterstützt werden, das u. a. die Tätigkeit der Fachvertreter Prof. Dr. Martin Heger (Juristische Fakultät, Projektleiter), Frau Prof. Dr. Liliana Ruth Feierstein (Institut für Kulturwissenschaft HU, Juniorprofessorin für die transkulturelle Geschichte des Judentums, und Prof. Dr. Rolf Schieder, Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie und Religionspädagogik, Theologische Fakultät HU noch stärker miteinander verbindet. Einer der Schwerpunkte ist die Diskussion um „Kirche und Judentum“. Zur Koordination und Sichtbarmachung (beispielsweise auf Internetplattformen, in der Community, durch wissenschaftliche Veranstaltungen, in relevanten Vereinigungen und Verbänden) dieser Zusammenarbeit soll die Stelle einer*s wissenschaftlichen Mitarbeiters*in (mit 50% der mtl. Arbeitszeit) für ein Jahr eingerichtet und finanziell unterstützt werden. Das Projekt, das heute im Raum Berlin und Brandenburg etabliert ist, soll in seiner Vielfalt und Komplexität mehr ins Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung gerückt und dessen Ausstrahlung und Wirkung zielstrebig gestärkt werden.
Financer
Duration of project
Start date: 01/2017
End date: 12/2017