Kleidung im Bild. Zur Ikonologie dargestellter Gewandung (Veranstaltung: 10.10.-12.10.08, Berlin)


Das Tagungsthema beschäftigt sich mit der methodischen Relevanz der Kleidung für die Deutung der bildenden Kunst. Für die weitere Entwicklung einer Methode der kleiderkundlichen Kunstgeschichte sollen Möglichkeiten und Grenzen der Gewandanalyse für die Bildinterpretation erkundet werden. Grundsätzlich vertreten Kleidung und Schmuck wegen ihres hohen Symbolwertes die Funktion, das Individuum durch die Mode mit gesellschaftlichen Gruppen zu verbinden bzw. von ihnen zu trennen (Bourdieu). Das Bild und die Skulptur jedoch, auf denen Kleidung dargestellt ist, sind für die kleiderkundliche Analyse als Reflexionen nicht Spiegelbilder eines kleidungsbetonten Alltags zu verstehen.



Deshalb ist die Kleiderordnung im Bild von schriftlichen Luxusgesetzen, Kleider- oder Polizeiordnungen zu unterscheiden. Dargestellte Kleidung beansprucht eigene Regeln für ihre Einsatzbereiche, um eine spezifische Symbolik zu entwickeln. Erkenntnisziel ist folglich nicht die Identifizierung von Kleidung und ihrer normkonformen Darstellung, sondern ihre inhaltliche Deutung im Spannungsfeld von Normkonformität und Devianz. Die Leitfrage lautet: Nach welchen Regeln werden Kleidung und Kostüme als Kostümargumentation in der bildenden Kunst eingesetzt und wie ist ihr Verhältnis zur rekonstruierbaren Realität?


Projektleitung
Zitzlsperger, Philipp PD Dr. phil. (Details) (Mittlere und Neue Kunstgeschichte)

Mittelgeber
Fritz Thyssen Stiftung

Laufzeit
Projektstart: 10/2008
Projektende: 05/2009

Zuletzt aktualisiert 2022-08-09 um 09:07