Die Rolle mathematischer und naturwissenschaftlicher Studentenvereine und verbindungen für Wissensproduktion und Wissenschaftskultur, 1850-1935 / II


Während Studenten und Sozialisation in studentischen Institutionen seit langem Thema der Sozial-, Politik-, Geschlechter- und Kulturgeschichte sind, wurde in der Wissenschaftsgeschichte die Frage nach der wissenschaftlichen Sozialisation und des Erlernens epistemischer Handlungsformen, welche die Praktiken und Forschungskulturen der Wissenschaften prägten, lange vernachlässigt. Das Forschungsprojekt zu mathematischen und naturwissenschaftlichen Studentenvereinen und -verbindungen soll auf der Grundlage eines breiten Quellenmaterials erstmals systematisch herausarbeiten, welche Rolle die in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufkommenden wissenschaftlichen Studentengruppierungen bis zu ihrer allgemeinen Auflösung in den Jahren nach 1933 für die Wissensproduktion und Wissenschaftskultur der Naturwissenschaften und der Mathematik in Deutschland gespielt haben. Neben den zentralen Vereinen und Verbindungen, die seit 1868 im Arnstädter Verband mathematischer und naturwissenschaftlicher Vereine und seit 1910 im Deutschen Wissenschafter Verband organisiert waren, werden fachwissenschaftliche Studentenschaften und Arbeitsgemeinschaften, die sich in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg und in der Weimarer Republik etablierten, vor dem Hintergrund des allgemeinen Verbindungswesens vergleichend einbezogen und die Gruppenerfahrungen und -aktivitäten an individuelle Prägungen wichtiger Fachvertreter rückgebunden.


Projektleitung
Schirrmacher, Arne PD Dr. (Details) (Wissenschaftsgeschichte mit einem Schwerpunkt in der Geschichte der Bildung und der Organisation des Wissens im 19. und 20. Jahrhundert)

Mittelgeber
DFG: Eigene Stelle (Sachbeihilfe)

Laufzeit
Projektstart: 12/2012
Projektende: 11/2015

Zuletzt aktualisiert 2022-18-11 um 04:05