Systemische Risiken in der Investmentfondsbranche


In diesem Projekt untersuchen wir Notverkäufe und das Potenzial für systemische Risiken in der Investmentfondsbranche. Diese stellt mit Assets under Management von etwa $16 Billionen einen großen Teil der Finanzdienstleistungsbranche dar und ist daher im Fokus der Regulierungsbehörden. Im Frühjahr 2008 verschlechterte sich die Finanzierungssituation von einigen (geschlossenen) Investmentfonds unerwartet, so dass diese durch den Verkauf von Vermögenswerten gezwungen waren ihren Verschuldungsgrad zu reduzieren. In diesem Projekt werden wir untersuchen, ob es in dieser Situation zu Notverkäufe gekommen ist, und inwieweit diese weitere Notverkäufe bei anderen (offenen) Investmentfonds ausgelöst haben, die nicht unmittelbar von dem ersten Schock betroffen waren. Notverkäufe, die sich von einem Marktsegment auf ein anderes ausbreiten, werden als Notverkaufskaskaden bezeichnet und stellen eine erhebliche Bedrohung für die Stabilität des Finanzsystems dar. Die Ergebnisse unserer Studie werden für die Regulierungsbehörden von großer Wichtigkeit sein, da sie helfen, die Verflechtungen unterschiedlicher Finanzmärkte und Finanzmarktteilnehmer besser zu verstehen. Wir werden zeigen, dass systemische Risiken auch von einem relativ kleinen Teil der gesamten Investmentfondsbranche, nämlich gehebelte Investmentfonds, ausgehen können und diese deshalb stärker reguliert werden sollten.


Projektleitung
Adam, Tim Prof. Ph.D. (Details) (Corporate Finance)

Mittelgeber
DFG: Sachbeihilfe

Laufzeit
Projektstart: 05/2017
Projektende: 10/2019

Zuletzt aktualisiert 2022-08-09 um 21:08